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Pferde entgiften - Unsinn oder Wundermittel?

Vor gut 15 Jahren machte sich eine renommierte Pferdezeitschrift noch lustig über die Tierheilpraktiker, die damals schon erkannten, dass Pferde hochgradig mit Giftstoffen belastet sind und demzufolge Detox-Kuren vorordneten. Heute gibt es genügend Evidenz und auch Tierärzte, wie zum Beispiel Dr. Gregor Konrad, die aufzeigen, dass die Gesundheit der Pferde immens unter Umwelteinflüssen leidet.  Schon vor 20 Jahren habe ich gedacht, dass eigentlich jeder Pferdebesitzer auch ein Umweltschützer sein müsste, aber dem ist bisher nicht so.  Vieles kann man tatsächlich nicht ändern,  aber wenn man sich jeder ein wenig mit diesem Thema beschäftigt, kann ein Umdenken stattfinden. In diesem Blog möchte ich in erster Linie aufzeigen, wann du dein Pferd entgiften solltest bzw. kannst und welche  Entgiftungsmöglichkeiten ich bei meinen Pferden angewendet habe, die ich empfehlen kann. 

 

Zuerst einmal musst du dies erkennen wollen: 

Anzeichen für Giftstoffbelastungen beim Pferd

Die nachfolgenden Symptome und Zeichen können darauf hindeuten, dass dein Pferd von einer Entgiftung profitieren wird:

  • Allergische Reaktionen
  • Rückenschmerzen
  • Schwitzt nicht oder schwitzt übermäßig
  • Chronischer Durchfall
  •  Stumpfes Fellkleid
  • Trockene, bröckelige Hufe, Hufringe
  • Glanzlose oder eingesunkene oder eingetrübte Augen
  • Müffeliger Kot
  • Erregbarkeit oder extreme Trägheit
  • Wenig Energie, Lethargie
  • Zysten bei Stuten
  • Knoten in der Haut
  • Juckreiz
  • Verzögerte Wundheilung
  • Schlechter Fellwechsel
  • Wiederkehrende Koliken
  • Wiederkehrende Atemprobleme
  • Wiederkehrende Verletzungen
  • Abmagerung

Für welche Organe des Pferdes ist ein Detox sinnvoll?

1. Wann man die Leber des Pferdes entgiften sollte:

Die Leber ist die größte Drüse des Pferdes, sie ist der Hauptfilter für Toxine. Außerdem unterstützt sie die Verdauung und ist am Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel beteiligt. Die Leber des Pferdes speichert und aktiviert Vitamine und ist an der Blutbildung beteiligt.  Die Entgiftungsfunktion der Leber kann durch die folgenden Faktoren beeinträchtigt sein: 

  • Fütterung von verarbeitetem Getreide und Öl
  • Parasitenbefall
  • Chemische Belastung durch Düngemittel und/oder Pflanzenschutzmittel 
  • Futtermittelzusätze: Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker etc. 
  • Schimmelpilzsporen, Mykotoxine
  • Medikamente
  • Giftpflanzen
  • Umweltgifte z. B. Auspuffgase, Reinigungsmittel, Fliegensprays

Mögliche Anzeichen einer Leberbeeinträchtigung:

  • Knötchen in der Haut 
  • nässende Insektenstiche
  • gelb-/orangefarbener Kot
  • häufige Sehnen-/Bänderprobleme
  • Schwierigkeiten in der Rechtsbiegung
  • Photosensibilität 
  • Kuhle oder Empfindlichkeit an dem Akupunkturpunkt Bl18 und oder Le14

 

Die o.g. Anzeichen treten häufig auf, bevor man an eine Blutprobe denkt. Wenn Atemnot dazukommt, was ebenfalls ein Symptom einer Leberbelastung beim Pferd sein kann, sollte man auf jeden Fall das Blut untersuchen lassen. Eine Anämie bei ansonsten unauffälligen Blutwerten kann ebenfalls für eine Leberbeeinträchtigung sprechen. 

 

2. Ist die Niere des Pferdes beeinträchtigt?

Da die Niere die von der Leber kommenden Toxine ausleiten muss, ist es sinnvoll, auch die Niere in ein Entgiftungsprogramm einzubeziehen. Da man jedoch das Pferd nicht wie dem Menschen vermitteln kann, mehr zu trinken, muss man andere Wege gehen. Entzündungsprozesse sind oftmals Ausdruck dafür, dass die Leber und Niere des Pferdes schon überlastet sind. 

 

Nierenbelastungen kann man an den Akupunkturpunkten Bl23 und Gb25 überprüfen. 

 

Behalte auch immer im Hinterkopf, dass auch der Körper zu einem großen Teil aus Wasser besteht. Wenn das Wasser belastet ist, hat das Konsequenzen. Mögliche Anzeichen einer Wasservergiftung beim Pferd können sein: 

 

  • Übermäßiges Schwitzen auch/vor allem in Ruhe
  • Unruhe und Angst ohne Ursache
  • Weiches Hufhorn

 

Und das ohne Auffälligkeiten im Blutbild. 

 

3. Blut und Lymphsystem des Pferdes entgiften

 

Da die Leber das Blut entgiftet, muss kein separates „Blutdetox“ gemacht werden. Die Lymphe wiederum arbeitet eng mit dem Blut zusammen, um Toxine zu eliminieren. Das Lymphsystem ist ein wichtiges Abwehrnetzwerk das direkt unter der Haut liegt. Die Berücksichtigung des Lymphsystems ist besonders wichtig, wenn es darum geht, Entzündungen zu heilen und das Schwitzen deines Pferdes zu regulieren. Dicke Lymphknoten zwischen den Backen sind ein Indikator für eine Überbelastung des Lymphsystems und bei allen Entzündungen vor allem im Kopfbereich zu prüfen.  Hier kann ich auf jeden Fall das homöopathische Komplexmittel "Lymphomyosot" der Firma Heel empfehlen. 

Wie ich meine Pferde bisher entgiftet habe:

1. Mit Brennnesseln das Pferd entgiften

Früher hat man Brennnesseltee getrunken, wenn man Akne hatte. Aber erst die schlechten Blutwerte eines meiner Pferde inklusive schlechter Eisenwerte brachten mich auf die Idee, Brennnesseln zu schneiden und ihm hinzulegen. Nun sind Pferde selektive Fresser, was bedeutet, sie fressen nicht alles, erst recht nicht Brennnesseln. Ich habe sie konsequent über 3 Monate gefüttert und siehe da, mein Haflinger erholte sich zusehends, die Mattigkeit verschwand und er hatte wieder Spaß dabei ins Gelände zu gehen. 

Die Brennnessel dient der Blutreinigung und entlastet daher die Leber. Vorsicht bei eisenhaltigem Wasser, weil dann wiederum durch die übermäßige Eisenzufuhr wiederum die Leber Schaden nehmen kann. 

2. Mit Spagyrik das Pferd entgiften

Die spagyrischen Arzneimittel aus dem Hause Phönix Laboratorium werden seit 1925 in bewährter Weise hergestellt. Die Spagyrik, wie sie von dem Phönix Laboratorium entwickelt wurde, zählt zu den besonderen Therapierichtungen und umfasst besondere Verfahren, welche nach Paracelsus die Heilkräfte aus den natürlichen Rohstoffen für die arzneiliche Anwendung zugänglich machen.

Ich selbst habe in der Vergangenheit die Phönix Ausleitungskur sowohl bei mir selbst als auch bei 2 meiner Pferde mit gutem Erfolg gemacht. Das schöne ist, dass die Phönix Kur keinerlei Nebenwirkungen bei uns hatte und relativ erschwinglich ist. 

3. Mit Vulkanerde das Pferd entgiften

Vulkanerde, oft auch als Bentonit oder Zeolith bezeichnet, wird wegen ihrer entgiftenden Eigenschaften geschätzt. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum sie für ein Detox gut ist:

 

1. Starke Bindung von Giftstoffen

Vulkanerde hat eine negative Ladung, während viele Giftstoffe, Schwermetalle und Toxine eine positive Ladung haben. Dadurch kann sie Schadstoffe wie ein Schwamm aufnehmen und aus dem Körper leiten.

2. Unterstützung der Darmgesundheit

Sie wirkt wie eine sanfte Darmreinigung, indem sie schädliche Bakterien, Pilze (z. B. Candida) und Schlackenstoffe bindet und ausleitet.

Gleichzeitig kann sie überschüssige Säuren neutralisieren und den pH-Wert im Darm ausgleichen.

3. Schutz vor Schwermetallen & Umweltgiften

Vulkanerde kann Schwermetalle wie Quecksilber, Blei und Aluminium binden, die sich durch Nahrung, Wasser oder Umweltbelastung im Körper ansammeln.

4. Unterstützung der Leber & Nieren

Da viele Toxine bereits im Darm gebunden werden, wird die Leber entlastet, da sie weniger Schadstoffe verarbeiten muss.

Auch die Nieren profitieren, weil weniger belastende Substanzen über den Urin ausgeschieden werden müssen.

Ich habe immer wieder Kuren mit Vulkanerde vor allem bei meinem zu Kotwasser neigendem Knabstrupper mit gutem Erfolg gemacht. 

Fazit:

In einer Zeit, in der wir Umweltbelastungen nicht mehr vermeiden können und oxidativer Stress nachweislich zu Erkrankungen führt, ist eine regelmäßige Entgiftungskur unumgänglich, wenn man die Gesundheit seines Pferdes erhalten will. Um Krankheiten zu heilen, ist ein Detox beim Pferd nach meiner Erfahrung alleine nicht ausreichend. 

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