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Kissing Spines (KSS) beim Pferd

KSS - Mehr als ein Rückenproblem beim Pferd

Ein Erfahrungsbericht

Von der Krankheit der sich berührenden Dornfortsätze und/oder Wirbel haben viele gehört. Aber das Ausmass ist noch nicht jedem Reiter bewusst. Gerade bei Freizeitpferden ist das mehr verbreitet, als angenommen. Natürlich hat das auch damit zu tun, dass manch ein wegen Kissing Spines ausrangiertes Turnierpferd als Freizeitpferd abgegeben wird, ohne dass den Käufern der Befund mitgeteilt wird. Bei Sportpferden ist es mittlerweile Standard, im Zuge der Ankaufs-untersuchung den Rücken röntgen zu lassen, aber welcher Freizeitreiter würde das tun?

Leider ist Kisssing Spine Syndrom gerade für Freizeitpferde ein großes Problem, denn Pferde mit KSS benötigen tägliche Gymnastizierung, und oft hängt an dem schwachen Rücken dann noch einer dicker Bauch, aber welcher Freizeitreiter bekommt das hin? So landen viele Freizeitpferde beim Horsemanshiptrainer, weil sie - aus gutem Grund - widersätzlich sind. Ich selbst habe auch diesen Fehler gemacht.

1. Mit Kissing Spines alt werden

Vor fast 20 Jahren hatte ich eine Reitbeteiligung an einem damals 18-jährigen Wallach mit austherapiertem Kissing Spine Syndrom. Der Besitzer hatte ihn 3-jährig gekauft und ursprünglich zum Springpferd ausgebildet. Dabei waren die beiden recht erfolgreich bis M-Springen unterwegs gewesen. Eines Tages stürzten sie jedoch in einen Oxer und danach war bei Reiter und Pferd die Angst da. Die Angst abzudrücken und wieder im Hindernis zu landen. Da der Wallach jedoch auch gute Gänge hatte, entschloss sich der Besitzer auf Dressur umzusteigen. Und auch hier waren sie erfolgreich bis M-Dressur. Dann stand der Wallach eines Tages beim Aufsteigen plötzlich auf zwei Beinen. Glücklicherweise holte der Besitzer sofort den Tierarzt. Der Rücken wurde geröntgt und sehr schnell die Diagnose Kissing Spine Syndrom gestellt. Er bekam 2 Kortisonspritzen im Abstand von einem halben Jahr. Er ging nie wieder auf Turnier, aber konnte noch einige Jahre als Freizeitpferd geritten werden. Als aber der Besitzer, der ihn selbst schon lange nicht mehr ritt, keine Reitbeteiligung mehr fand, ging es leider sehr schnell bergab und der Wallach wurde dann auch eingeschläfert.

2. Kissing Spines bei einem Dressurpferd

Dania war eine 6-jährige Westfalenstute mit wunderschönen Gängen. Sie war nicht leicht zu reiten, da sie dazu neigte, schnell zu werden. Einmal fiel ich auch von ihr herunter, da sie stieg, sich drehte und bockte.  Die Besitzer klagten, dass sie ständig einen neuen Sattel bräuchte. - Wie ich mittlerweile weiß, ist das typisch für Pferde mit Kissing Spines. Als die Sattlerin von Stübben kam, meinte sie, dass Dania sehr empfindlich im Rücken wäre. Ich schlug daraufhin vor, jemand aus der Praxis von Jean Ives-Guray zu holen und die Besitzer ließen sich darauf ein. Leider half die Akupunktur nicht, genausowenig wie meine Arbeit mit der Doppellonge und über Cavaletti. Erst als ich begann, mit ihr nach Linda Tellington-Jones zu arbeiten, wurde sie leichter zu reiten.

Dann kaufte ich mir wieder ein eigenes Pferd und besuchte Dania nur noch ab und zu, deren Probleme sich wieder verstärkten. Schließlich stellte sich heraus, dass sie Kissing Spine Syndrom und Hufrolle hatte. Daraufhin wurde sie 8-jährig eingeschläfert.

3. Kissing Spines und Besser Reiten

Diesen damals 12-jährigen Haflinger von Merlin kaufte ich vor nunmehr 13 Jahren. Beim Probereiten rutschte der Sattel ständig nach links, aber natürlich dachte ich, es liegt an der Sattelpassform. Der Haflinger war sein ganzes Leben schon ein reines Freizeitpferd gewesen.

Es folgten viele Termine mit verschiedenen Sattlern. Da er jedoch einen extrem kurzen, runden Rücken hatte, war es nicht leicht, einen passenden Sattel zu finden. Dann ging er lahm. Die Tierärztin, die kam, diagnostizierte Kniearthrose hinten links, sowie Kissing Spine Syndrom und Spat. Sie lieh mir eine Laserdusche für den Rücken und empfahl, den Haflinger aufgrund der Arthrose weiter zu reiten. Wie durch Zufall entdeckte ich damals das Buch "Reiten in Vollendung" von Mary Wanless in einem Reitsportgeschäft.

Damit begann die spannendste Zeit in meinem Reiterleben. Ich lernte meine eigenen Asymmetrien und die meines Pferdes kennen und vor allem, wie ich sie beeinflussen konnte. Und ich lernte, wie ich durch meine Veränderung mein Pferd verändern konnte und vor allem, wie ich auf der Geraden, seinen Rücken hochreiten konnte, denn durch die Kniearthrose und den Spat waren gebogene Linien und Seitengänge in diesem Stadium kontraproduktiv. Die Tierärztin verriet mir ein paar Monate später, dass sie damals gedacht hätte, der Haflinger, der 24 Jahre alt wurde, wäre nicht mehr zu retten.

4. Schwieriges Pferd durch Kissing Spine Syndrom

Die folgende Geschichte erzähle ich, da sie zeigt, wie ein massives Rückenproblem bei einem Pferd über fast ein Jahrzehnt unentdeckt bleiben kann:

Wer meinen Blog über PAE gelesen hat, kennt bereits Hidalgo, meinen mittlerweile 14-jährigen Knabstrupper. Ich kaufte ihn 5-jährig beim Pferdehändler für meine Reitschule. "Kauf niemals ein Pferd vom Pferdehändler", lautet ein alter Grundsatz. Das wiederum war jedoch der Grund, dass ich über viele Anfangsprobleme hinwegsah.

Die Tierärztin meines Vertrauens, spezialisiert auf Chiropraktik und Akupunktur, war besorgt über seine schwachen Kniebänder, aber am Rücken hatte sie nichts zu bemängeln. Einmal im Monat wurde er eingerenkt und akupunktiert. Aber oft hatte ich das Gefühl, ich säße auf einem nach links abschüssigen Pferd. Als ich Hidalgo ca. ein 3/4 Jahr hatte, ritt ich ihn mit Halsring auf dem Platz. An der kurzen Seite bog ich ihn mit Halsring und Schenkel nach rechts. Auf einmal machte es einen lauten Krach, der aus dem Brustkorb kam. Einen Moment dachte ich, mein Pferd ist kaputt. Weit gefehlt, er konnte plötzlich - zum ersten Mal - den Hals locker fallenlassen und schwebte über den Platz. An der Schiefe änderte sich allerdings trotz vielen chiropraktischen Behandlungen nichts. Dann hatte er eine Auszeit aufgrund eines Sehnenschadens vorne rechts.

Als ich ihn im Frühjahr 2011 wieder richtig reiten konnte, begann ich ihn western zu trainieren. Ich verlud ihn ein paarmal und fuhr zu einer Westerntrainerin. Hidalgo lies sich problemlos verladen und fahren. Als er jedoch bei einem Trainingstermin alleine in der fremden Halle war, drehte er durch und riss sich los. Die Trainierin nahm ihn an die Longe und zeigte ihm "wo der Haken hing". Sie machte noch ein paar Führübungen und übte mit mir, wie ich ihn auf Abstand halten musste. Dann verluden wir ihn und ich fuhr nach Hause. Danach lies sich Hidalgo nicht mehr verladen. Als ich es dann doch schaffte, stand er im Hänger klitschnass und zitternd vor Angst. Ich lies auch einen Sattelhändler kommen, und ritt einen Westernsattel 3 Tage zur Probe. Kurz danach galoppierte er fröhlich mit einer Reitschülerin und Englischsattel über den Platz. Plötzlich stoppte er und keilte aus. Das Mädchen bekam Angst und stieg ab. Ich versuchte, ihn noch ein paarmal zu reiten, aber immer wieder das gleiche, schon im Schritt blieb er stehen und keilte mit einem Hinterbein aus. Tierärztin und Osteopathin wussten keinen Rat und Osteopathie, Chiropraktik und Akupunktur änderten nichts. In meiner Verzweiflung fuhr ich dann im August 2011 zu Dr. Petermann. Er schaute sich Hidalgo in Bewegung an, auf geraden und gebogenen Linien und diagnostizierte ein Problem im Kreuzdarmbeingelenk.

Er meinte, ich könne ihn normal weiterarbeiten. Aber das Problem mit stehenbleiben und auskeilen blieb. Ich ging fast nur noch mit ihm spazieren, oder nahm ihn als Handpferd.

Wiederholt haben verschiedene Tierärzte seinen Rücken untersucht mit negativem Befund. Sie konnten also nichts feststellen. Ich hatte noch eine Therapeutin aus der Praxis von Frau Dr. Gösmeier da. Sie setzte sehr viele Nadeln über dem Kreuzbein. Am nächsten Tag war Hidalgo wieder mit Schmerzen durchgedreht. Ich gab jedoch nicht auf, da ich irgendwie der Überzeugung war, mit Akupunktur könnte diesem Pferd am besten geholfen werden. So fand ich Carola Krokowski, die mich dann überzeugte, selbst eine Ausbildung zu machen. Dies beinhaltete unter anderem das Erstellen einer sogenannte chinesischen Diagnose. Bei Hidalgo lautete sie Schwäche im Funktionskreis Niere und Milz/Pankreas bei hochschlagendem Leber Yang. Wichtig zu wissen: Der Funktionskreis Niere ist zuständig für Knochen und Zähne, das heißt eine Schwäche in diesem Funktionskreis bedeutet schlechte Zähne und eine schwache Wirbelsäule und Gelenke.

 

Schon mit den ersten Akupressuren ging es Hidalgo deutlich besser. Aber auch Carola Krokowski hat bei Hidalgo kein Rückenproblem festgestellt, sondern zeigte auf die Beine und  wenn man nichts tun würde, wäre das Pferd bald platt. Da war Hidalgo 9 Jahre alt. Jedoch konnte ich ihn wieder reiten und gymnastizierte ihn aufgrund des Schadens im KDG nur noch im Gelände. Mit Akupunktur, Akupressur und regelmässigem Reiten baute er wieder Muskulatur auf, dass Tierarzt und Physiotherapeut zufrieden waren.

2014 hörte ich auf, ihn zu reiten, da ich zum einen erkrankte und zum andern hatten wir so viele Sättel durch, dass ich ratlos war. Immer ging es eine Zeitlang gut und dann fing der Sattel an irgendwo zu drücken (typisch für KSS-Pferde!). Ein Schumacher Dressursattel, vom Sattlermeister angepasst, führte nach 2 Wochen dazu, dass er unter dem Sattel anfing zu rennen und sich ständig schüttelte. Das Schütteln wurde so schlimm, dass er nicht mehr auf der Wiese stehen konnte, wenn es windig war, da er den Wind am Widerrist nicht ertragen konnte. Zwei Tierärzte konnten nicht helfen. Ein Bekannter, dem ich das erzählte, meinte, das klinge doch wie eine Nervenentzündung. Da er jedoch von Medizin und Pferden keine Ahnung hatte, konnte er mir auch nicht helfen. Ein homöopathisches Mittel brachte Linderung seiner Beschwerden, so dass er wieder ohne Decke auf die Wiese konnte.

2016 konnte ich nicht einmal mehr mit ihm spazieren gehen. Wenn er stolperte, riss er sich los und war weg. Eine Miteinstallerin empfahl mir einen Horsemanship-Trainer. Da ich jedoch nach der Akupunktur immer ein entspanntes, kooperatives Pferd hatte, verfolgte ich diesen Weg nicht. Auch nicht aufgrund der o.g. Erfahrung.

Da er immer wieder durchgedreht war und ohne Akupunktur nicht mehr zur Ruhe kommen konnte, lies ich im Frühjahr 2018 noch einen auf Orthopädie spezialisierten Tierarzt kommen, der aber auch nichts feststellen konnte, weder an Rücken, Vorderbeinen noch Kreuzdarmbeingelenk. In meiner Verzweiflung machte ich daraufhin einen Termin in der Tierklinik und bat den Tierarzt Hidalgo einfach die Hufrolle, Genick und Widerrist zu röntgen. Er tat es und noch mehr. Befund war dann Kissing Spines an drei Stellen, sowie ein Befund am Ileosakralgelenk links.

5. Kissing Spine Syndrom beim Pferd heilen

Was hilft bei Kissing Spine Syndrom wirklich?

Nachfolgend eine Zusammenfassung meiner Erfahrungen:

a) Gymnastizierung

      Alle nachfolgenden Massnahmen können nur greifen, wenn gleichzeitig eine entsprechende     

      Gymnastizierung stattfindet.  

      Die tiefe Bauch- und Rückenmuskulatur muss gestärkt werden. Dies erfordert erst einmal Gefühl, Geduld und  

      Disziplin. Du wirst belohnt mit einem willigen, motivierten Pferd, wenn du ihm zeigst, wie es sich besser

      bewegen kannst.

      Update 1.02.2021:

      Ich konnte den Lockdown nutzen, um meine Erfahrungen in einen - technisch nicht perfekten dafür aber -

       einzigartigen Onlinekurs zu packen. Er beinhaltet u.a. die Methode des bis dato in Deutschland noch

       unbekannten FEI-Trainers Vicomte Simon Cocozza, der mir 2018 beim Rehatraining von Hidalgo geholfen hat.

      Wenn du vermeiden willst, was ich erlebt habe oder wenn dir wirklich daran gelegen ist, die

      "Bewegungszentrale" deines Pferdes nachhaltig zu stärken, dann klicke auf den Button (keine Sorge, da musst

      du noch nichts kaufen):

Wieviel bist du bereit in die Gesundheit und Psyche deines Pferdes zu investieren?

b) Kortisonspritze

       Einst wurde ich gefragt: "Kann man mit einem Kissing Spine Pferd wieder springen?" Ich habe es damals

       verneint,  da die Wirbelsäule in der Landungsphase extrem gestaucht wird. Mein Tierarzt erzählte mir jedoch,

      dass es unter  vielen Springreitern gängige Praxis ist, ihr Pferd alle 8 Wochen spritzen zu lassen. Ich habe

      auf Anraten vom Vicomte Simon Cocozza Hidalgo spritzen lassen, nachdem wir 6 Wochen täglich trainiert

      haben.

c) Besser Reiten

      Jeder kann besser reiten - auch du. Es ist nicht schwer. Wichtig ist das richtige Maß von Anspannung im

      eigenen Körper. Benutze ich meine Psoas richtig, benutzt auch das Pferd seine Psoas, eine wichtige

      Muskelgruppe im Lendenbereich die zum Hinterbein zieht. Ist es dein Anspruch, passiv und entspannt auf dem

      Pferd zu sitzen? In der Vergangenheit war es mein Traum, enspannt durch die Natur zu reiten bzw. mich passiv

      durch die  Gegend tragen zu lassen. Als ich erfahren habe, wieviel mehr Spaß es macht, positiv auf die

     Tragkraft  und Beweglichkeit des Pferdes einzuwirken, begann für mich eine neue Dimension des Reitens.

      Jeder kann besser reiten - die Wanless-Methode macht es möglich.  Die Britin Mary Wanless hat über Jahre

      geforscht, um herauszufinden, was hochtalentierte Reiter machen. Daraufhin hat sie ein System entwickelt,

      unter  anderem mit Elementen aus Pilates und Feldenkrais, womit jeder Ottonormalverbraucher sein Reiten

      verbessern  kann. 

d) Akupunktur

       Die schmerzstillende Wirkung der Akupunktur ist hinreichend belegt und bekannt. Vor kurzem landete ich auf

       der  Webseite einer Tierärztin, die schrieb, dass Akupunktur 200mal stärker als Schmerzmittel wirkt. Für die

       Rehabilitierung von Kissing Spine Pferden ebenfalls von großer Bedeutung ist die sanfte Lösung von

       Blockaden  durch Akupunktur. Pferde die nicht übertreten können, - das Übertreten ist notwendig, um die

       tiefe Bauch- und   Rückenmuskulatur effiziert aufzubauen  -  haben oft eine Störung in einer unpaarigen

       Leitbahn, die mit einmaliger  Akupunktur gelöst werden kann.

e) Equitron bei Kissing Spines

      Equitron pro high energy cell treatment (Hochenergie-Zellenbehandlung) ist ein Gerät der österreichischen

      Firma   "heathfactories", dass seit ca. 4 oder 5 Jahren auf dem Markt ist und seinem Vorgänger Rehatron ersetzt

      hat. Es wird vorwiegend in Rehazentren für Pferde eingesetzt, aber auch von Therapeuten mobil. Der       

      Anschaffungspreis liegt bei ca.  € 25.000,-. Es erzeugt in seiner Schlaufe ein Magnetfeld. Geht der Therapeut

     damit über den Rücken, sieht man von Behandlung zu Behandlung wie das Gewebe lockerer wird und unter

     der Schlinge vibriert. Auch viele Spitzenreiter besitzen ein eigenes Gerät, was nicht verwundert, da die

     Anwendung natürlich dopingfrei ist. Es wird auch als  Stosswellentherapie bezeichnet.  In meinem Blog

     habe ich über meine Erfahrungen mit der Equitron-Behandlung bei Hidalgo geschrieben. Zum Glück hatte ich

     einen Therapeuten, der für alle Probleme meines Pferdes offen war und deshalb bei der Behandlung des

     Fesselträgers den Rücken immer mitbehandelt hat. Deshalb kann ich Equitron zur Unterstützung in der Kissing

     Spine Reha  aufgrund meiner Erfahrungen empfehlen.

f) Magnetfeldtherapie

     Erwähne ich hier nach Equitron noch einmal separat, da es durchaus pulsierende Magnetfelddecken und

     andere  Magnetfeldgeräte auf dem Markt gibt, die für den Durchschnittsverbraucher finanzierbar sind.  Vor dem

     Reiten  angewendet, macht es das Pferd lockerer und nach dem Reiten angewendet, hilft es Muskelkater und

     Schmerzen  zu vermeiden.

g) Fütterung bei Kissing Spine Syndrom

       Bei Dr. Weihrauch las ich einst, dass Manganmangel zu Kissing Spines beitragen kann. Hier kann natürlich der

       Eindruck entstehen (wir Pferdeleute suchen ja am liebsten nach der einfachsten Lösung), dass man durch

       Zufütterung von Mangan Kissing Spines vermeiden oder gar heilen kann. Sinnvoll ist jedoch eine

       ausgewogene  Zufuhr von Mineralstoffen. Darüber hinaus habe ich Aminosäuren zugefüttert und - das habe

       ich von Frau Dr. Meyer  von IWEST selbst gelernt: eine ausreichende Menge von qualitativ gutem Heu, denn

       das ist für eine gute  Rückentätigkeit unerlässlich.

h) Homöopathie bei Kissing Spines

       Hier habe ich spektakuläre Veränderungen erlebt. Denn die teilweise über Jahre festgehaltene Muskulatur lässt

        nicht einfach los. Homöopathie kann dem Körper die Information geben, dies zu tun. Dafür ist jedoch eine

        sogenannte konstitutionelle Therapie notwendig. Alternativ kann ein Therapeut mit Komplexmitteln z. B. von

        Infirmarius Rovit oder Heel rechts und links der Wirbelsäule Akupunkturpunkte quaddeln.

       

g) Sonstiges

     In einer Zeitschrift las ich einst, dass Martin Plewa ein Pferd durch bergauf- und bergabreiten von Kissing

     Spines kurieren  konnte.

     Beim Bergabreiten müssen sich die Pferde im Becken abkippen, und das baut Muskulatur auf.

     Eindecken sollte bei Kissing Spine Syndrom selbstverständlich sein. Für Pferde mit hohem Widerrist kommt für

     mich  mittlerweile nur noch die Horseware Rhino in Betracht, da die Pferde sich durch den V-Verschluss einfach

     besser  bewegen können. Der "high-neck"-Schnitt verhindert, dass Wasser auf die Schulter läuft. 

Kissings Spines vermeiden statt behandeln

Pferde die von Geburt an zu KSS aufgrund engstehender Dornfortsätze neigen, sind in der Minderzahl. Die meisten Fälle finden sich bei Reitpferden ab 8 Jahren. Aber das Kissing Spine Syndrom kommt nicht über Nacht. Es ist Folge von weggedrückten, verspannten Rücken. Eine andere Bezeichnung ist das Oberlinien-Symptom, wobei eine wichtige Problemstelle der Übergang Hals-/Brustwirbelsäule ist, die aber gar nicht abgetastet werden kann.

 

Lass dich nicht täuschen, wenn dein Pferd bei der Untersuchung durch den Tierarzt keine Reaktion zeigt. Lass im Zweifelsfalle immer den Rücken röntgen.

 

Noch besser: Lass es einfach nicht dazu kommen. Mit 20 Minuten täglicher Gymnastik erhälst du ein Pferd, dass dich willig trägt.

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