Mehr Freude mit Pferden

Mehr Freude mit Pferden

In meinem Video habe ich einen kleinen Ausschnitt aus dem gezeigt, was man so schönes machen kann mit Pferden: Von der Freiarbeit über die Handarbeit bis hin zum Reiten ohne Trense und Sattel:

In diesem Beitrag soll es aber einmal nicht "ums machen" gehen, sondern um unsere Einstellung und unsere Liebe zum Pferd. Manche Reiter haben sogar einen Mentaltrainer, nicht nur um besser zu reiten, sondern um grundsätzlich besser mit ihrem Pferd klarzukommen. 

Nachfolgend stelle ich dir ein paar Fragen, die dich zum nachdenken anregen sollen. 

Warum reitest du?

Weil es Spaß macht? Weil deine Eltern reiten? Weil du schon immer geritten bist und es dir gar nicht mehr anders vorstellen kannst? Weil du in zwei Wochen auf Turnier gehen möchtest? Weil du ambitionierter Turnierreiter bist? 

Was bedeutet die Pferdewelt für dich?

Und damit meine ich alles rund ums Pferd und das Pferd selbst. Der Zoff und die Kumpanei im Stall, das Kauen deines Pferdes, der Geruch nach Ammoniak und Pferdeäpfeln, das Trappeln der Pferdehufe auf Beton, der Duft von schönem Heu. Die Bilder auf Facebook, die Tierarztrechnung, die Begrüßung deines Pferdes. 

Was wäre dein Leben ohne das alles? 

Was bedeutet dein Pferd / dein Reitpferd / dein Pflegepferd für dich?

"Wer auch immer sich mit dem Pferd beschäftigt, übernimmt die Verantwortung für das ihm anvertraute Lebewesen." So steht es in Paragraph 1 der Ethischen Grundsätze des Pferdefreundes der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, kurz FN genannt. Die FN ist der Dachverband aller Reitvereine und Zuchverbände. Sie ist aber auch zuständig für Regelungen und Prüfungsordnungen der Reitturniere und hat einen eigenen Verlag. Laut Wikipedia ist sie die größte Pferdesportorganisation der Welt. 

Zurück zu Satz 1: Verantwortung fürs Pferd bedeutet unter anderem ganz nach dem Grundsatz "erst das Pferd dann der Reiter", dass nach dem Reiten das Pferd versorgt wird. Zum Beispiel wird das Pferd an einem heissen Sommertag erst abgespritzt oder die Sattellage ausgewaschen, bevor es zurück in seinen Stall oder auf die Weide kommt. 

Selbstverständlich oder würdest du am liebsten dein Pferd sofort dem Reitlehrer übergeben und zum Casino laufen, um dir eine kalte Cola zu holen? 

Kannst du also deine Bedürfnisse für einen kurzen oder langen Moment zugunsten deines Pferdes zurückstellen? 

Was wünscht du dir heute von deinem Pferd?

Dass es schön galoppiert? Beim Aufsteigen stillsteht? Wiehernt von der Wiese zu dir kommt? Dich nicht abwirft falls du dich entschließen kannst, statt zu longieren heute zu reiten. Dein letzter Wunsch könnte machbar sein, wenn du dich erst einmal fragst, ....

Was kannst du heute für dein Pferd tun?

Und ich meine damit nicht seine Box zu misten oder es auf die Wiese zu führen. 

Du könntest beim Reiten versuchen, deine Ausrichtung zu verbessern, dass ihr beide besser ins Gleichgewicht kommt und dein Pferd dich besser tragen kann. Du könntest auch darauf achten, wie präzise du deine Hilfen gibst und dich noch mehr auf das richtige Timing konzentrierst. Du könntest länger und besseren Schritt reiten (lese hierzu auch meinen Blog zum Schritt reiten). 

Du könntest beim Führen auf deinen Abstand achten und beim Putzen mehr Rücksicht auf die Rückmeldung deines Pferdes nehmen. 

Wenn du heute zum Stall fährst, sei einmal dankbar dafür, dass so ein grosses starkes Tier dich auf seinem Rücken trägt und denke daran, was für ein großes Glück du hast, so ein Hobby so eine Passion zu haben und freue dich, freue dich über den Stallbesitzer, der deinem Pferd ein Zuhause gibt, die anderen Pferdeleute, die gerne mit dir plaudern und ganz besonders über dein Pferd, dass es da ist, wenn du kommst. Öffne dein Herz und zeig deine Freude. 

"Freude ist keine Gabe des Geistes, sie ist eine Gabe des Herzens"

                                                                                                               Ludwig Börne (1786-1837)

"Das schönste Geschenk an den Menschen ist die Fähigkeit zur Freude".

                                                                                                                     Luc de Clapiers

Kommentar schreiben

Kommentare: 0